Historie

Vereinschronik


Gründungszeit

Die Anfänge des SVR gehen bis ins Jahr 1910 zurück. Damals trug man sich mit dem Gedanken, einen Turnverein zu gründen. Erhebliche Schwierigkeiten standen diesem Vorhaben aber im Wege. So verfügt man nicht über einen geeigneten Saal, auch fehlten die notwendigen Turngeräte. Trotz dieser Hindernisse berief Johann Eisel am 10. April 1910 eine Gründungsversammlung in die Wirtschaft Knerr ein.
Am 24. April 1910 wurde die Hauptversammlung abgehalten, in deren Verlauf der Verein endgültig gegründet wurde. Unter dem Namen „Turnverein 1910 Reiskirchen“ wurde er ins Vereinsregister eingetragen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Johann Theis gewählt. Als Vereinslokal diente die Wirtschaft Knerr. Von den Gründungsmitgliedern lebt heute niemand mehr.

Schon bald zeigte sich in der neugegründeten Turnabteilung reges sportliches Leben. Hatten zuvor Reiskirchen die Turnstunden in Erbach besucht, kamen jetzt die Erbacher herüber, um beim Aufbau des Vereins mitzuhelfen.
1910 und 1911 nahm der Verein am Spicherer Berg- und Turnfest teil. Als weitere Höhepunkte in der noch jungen Vereinsgeschichte sind in den Jahren 1912 und 1913 die Teilnahme an drei Gauturnfesten zu nennen.

 

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Turnerriege stehend (v.l.n.r.): Franz Braß (1. Vorsitzender), Heinrich Georg, Josef Brass, Alois Sutter, Anton Braß, Josef Eisel, Emil Jung, Heinrich Huber, Rudolf Rischar; kniend: Alfred Knerr, Alfons Huber, Fritz Braß, Karl Braß

 


Turn-, Faust-, Gesangs- und Handballabteilung

1914 musste infolge des Ausbruches des 1. Weltkrieges der Turnbetrieb eingestellt werden. Insgesamt 10 Vereinsmitglieder ließen ihr Leben. Aber bereits am 1. Juli 1917 konnte unter Leitung von Jakob Neuhäuser, der zum 1. Vorsitzenden und 1. Turnwart gewählt worden war, wieder der Turnbetrieb aufgenommen werden. Im Laufe des Jahres 1919 wurde zu der Turnabteilung eine Faustballabteilung gegründet, die in der folgenden Zeit eine Reihe beachtlicher Erfolge erreichte. 1921/22 kaufte der Verein zwecks Anlegung eines Sportplatzes Gelände an. 1923 fand die Fahnenweihe statt. Im Jahre 1924 vollzog sich die Gründung einer Gesangsabteilung, aus der 1925 der Gesangsverein Reiskirchen hervorging.

 

Gesangsverein, Fahnenweihe, sitzend v.l.n.r.: Franz Roth, Alfons Roth, Michel Lebon,Jakob Neuhäuser, Lehrer Kranz, Johann Brass, Philipp Georg, Franz Pirrung, Adam Knerr, August Knerr, Karl Weickel, Adam Weller, stehend mitte: Gottfried Gummel, Aloys Schwarz, Ludwig Höchst, Heinrich Höchst, Emil Zöllner, Ludwig Sutter, Johann Eisel, Johann Pirrung, Christian Hauswirth, Richard Simon, Ludwig Burgard, Emil Jung, Willi Pirrung, stehend hinten: Alfons Schackmar, Luitpold Rebold, Jakob Heintz, Ernst Knerr, Johann Kunkel, Rudolf Reichhardt, Otto Eisel, Fritz Sutter, Emil Fess, August Huber, Hennes Rebold, Rudolf Nieder, Josef Georg, Adolf Bress, Karl Metzinger

Gesangsverein, Fahnenweihe, sitzend v.l.n.r.: Franz Roth, Alfons Roth, Michel Lebon,Jakob Neuhäuser, Lehrer Kranz, Johann Brass, Philipp Georg, Franz Pirrung, Adam Knerr, August Knerr, Karl Weickel, Adam Weller, stehend mitte: Gottfried Gummel, Aloys Schwarz, Ludwig Höchst, Heinrich Höchst, Emil Zöllner, Ludwig Sutter, Johann Eisel, Johann Pirrung, Christian Hauswirth, Richard Simon, Ludwig Burgard, Emil Jung, Willi Pirrung, stehend hinten: Alfons Schackmar, Luitpold Rebold, Jakob Heintz, Ernst Knerr, Johann Kunkel, Rudolf Reichhardt, Otto Eisel, Fritz Sutter, Emil Fess, August Huber, Hennes Rebold, Rudolf Nieder, Josef Georg, Adolf Bress, Karl Metzinger

 

Von 1926 bis 1928 konnte die Meisterschaft im Faustball errungen werden. Im Jahre 1929 wurde die Sparte Handball ins Leben gerufen, die neben die Turn- und Faustballabteilung trat. In den darauffolgenden Jahren bis 1936 erlebte der Verein eine Blütezeit. Die einzelnen Abteilungen hatten herausragende Leistungen zu verzeichnen. Die erste Handballmannschaft wurde von 1931 bis 1933 Meister in ihrer Klasse. Viele klassenhöhere Gegner mussten das Können der Reiskircher Handballer anerkennen. 1933 beteiligten sich Fritz Horne, Heinrich Knerr, Franz Rischar und Franz Veith am Deutschen Turnfest in Stuttgart.
Der vorhandene Sportplatz entsprach, nachdem der Spielbetrieb sich derart ausgeweitet hatte, nicht mehr den Anforderungen . Er wurde 1934 nach Erwerb von weiterem Gelände in Eigeninitiative ausgebaut.

 

Zeitdokument, Sportplatzbau 1934 stehend v.l.n.r. Franz Höchst, Albert Georg, Eugen Burgard, Alfons Roth, Johann Pirrung, Ludwig Ruffing, Robert Braß, vorne sitzend Hugo Braß, Ernst Knerr, Franz Rischar, Ewald Altherr

Zeitdokument, Sportplatzbau 1934 stehend v.l.n.r. Franz Höchst, Albert Georg, Eugen Burgard, Alfons Roth, Johann Pirrung, Ludwig Ruffing, Robert Braß, vorne sitzend Hugo Braß, Ernst Knerr, Franz Rischar, Ewald Altherr

 

1936 beteiligte sich die Faustballabteilung an den Aufstiegsspielen um die Süddeutsche Faustball-Meisterschaft in Zweibrücken und wurde nur in einem Spiel besiegt. Im gleichen Jahr war es auch durch den angeordneten Zusammenschluss der Ortsvereine der Gemeinde Erbach/Reiskirchen zu einem Großverein in Erbach, mit dem Hand- und Faustballspiel in Reiskirchen vorbei. Doch in Reiskirchen wusste man sich zu helfen. Man gründete durch Zusammenschluss von Turn- und Gesangsverein am 18. April 1937, unter Vorsitz von Rudolf Rischar eine Fußball- und Gesangsabteilung unter dem Namen „Sportverein 1910 e.V. Reiskirchen“. Somit stellte das Jahr 1937 in Reiskirchen das Jahr des Übergangs vom Handball und Faustball zum Fußball dar. Schon im ersten Spieljahr 1937 konnte die Meisterschaft in der C-Klasse und somit der Aufstieg in die B-Klasse errungen werden. Einen weiteren Einschnitt in die Vereinsgeschichte bedeutete das Jahr 1939. Der Beginn des 2. Weltkrieges legte das sportliche Leben lahm. 48 Vereinsmitglieder starben den Soldatentod.

 

Meistermannschaft 3.Reihe v.l.n.r. Emil Rischar, Erich Lebong, Josef Georg, Karl Ecker, Erich Knerr, Günter Rebold, Ewald Jakobi, 2. Reihe Albert Theis, Heinrich Schackmar, Alois Emser, 1. Reihe Hans Leßmeister, Karl Eicher, Helmut Becker

Meistermannschaft 3.Reihe v.l.n.r. Emil Rischar, Erich Lebong, Josef Georg, Karl Ecker, Erich Knerr, Günter Rebold, Ewald Jakobi, 2. Reihe Albert Theis, Heinrich Schackmar, Alois Emser, 1. Reihe Hans Leßmeister, Karl Eicher, Helmut Becker

 

Als sich nach dem 2. Weltkrieg das Vereinsinteresse wieder regte, berief Ewald Jakobi am 6. Juli 1947 eine Gründungsversammlung ein. Da jedoch durch die Gesetze der damaligen Militärregierung die Gründung eines eigenständigen Vereins nicht möglich war, wurden wir eine Abteilung der Sportgemeinde Erbach. Der Sportplatz wurde wieder hergerichtet und nur unter großen Schwierigkeiten konnte eine Fußballmannschaft, die in der C-Klasse begann, auf die Beine gestellt werden. Am 26. November 1950 konnte sich der Verein wieder unter dem Namen „Sportverein 1910 e. V. Reiskirchen“ eigenständig machen. In der Gründungsversammlung wurde Ewald Jakobi das Amt des 1. Vorsitzenden übertragen, das er bis 1953 inne hatte. Allmählich erfolgte der Aufbau und nach drei Jahren beteiligten sich 4 Mannschaften an den Verbandsspielen. In der Saison 1953/54 wurde die Meisterschaft der C-Klasse Höcherberg nur knapp verpasst. Der SVR unterlag erst in einem Entscheidungsspiel. Im Jahre 1955 konnte der SV Reiskirchen sein 45jähriges Vereinsjubiläum feiern. Im gleichen Jahr errang die 2. Mannschaft den Meisterlorbeer. Die folgenden fünf Jahre der Vereinsgeschichte stechen durch zwei besondere Merkmale hervor: die Umgestaltung der Sportplatzanlage und die sportlichen Erfolge.

Durch den Bau der Autobahn Saarbrücken – Kaiserslautern, die direkt an dem vereinseigenen Sportgelände vorbeiführt, wurde eine Verlegung des Spielfeldes in Nord-Süd-Richtung notwendig. Nachdem das dafür erforderliche Grundstück erworben wurde, konnten die Arbeiten, die auch den Abbruch und Wiederaufbau des Umkleideraumes sowie die Neuanlegung der Umzäunung und Spielfeldbegrenzung umfassten, beginnen. In Zusammenarbeit mit dem Autobahn-Neubau-Amt, der Planungskommission und der Stadtverwaltung konnte der Verein die bei der Sportplatzverlegung anfallenden Probleme lösen. Besonders hervorgehoben werden soll an dieser Stelle der Idealismus vieler Vereinsmitglieder, der sich bei der Durchführung der umfangreichen Arbeiten zeigte. Der Ausbau des Sportplatzes und seiner Nebeneinrichtungen wurde durch Erfolge auf dem fußballerischen Sektor begleitet. Die 1. Mannschaft spielte in diesen Jahren stets in der Spitzengruppe der C-Klasse bzw. ab 1957 durch Aufstieg nach neuer Klasseneinteilung in der B-Klasse eine bedeutende Rolle. Der SVR war oftmals bei der Vergabe des Meistertitels das Zünglein an der Waage, konnte aber leider den Meisterkranz nicht erringen. Im Jahr 1957 gelang ihr jedoch der bis dahin größte fußballerische Erfolg in der jüngeren Vereinsgeschichte. Im Endspiel um die Stadtmeisterschaft schlug der SVR den 2 Klassen höher spielenden SV Beeden. Das Jahr 1960 brachte, neben den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50jährigen Bestehens des Vereins, erneut die Meisterschaft für die 2. Meisterschaft.

 


Fertigstellung der Halle 1970

Ab Mitte der 60er Jahre befasste man sich mit dem Gedanken, eine Sporthalle, Sportheim, Umkleideräume, Waschräume und eine Wohnung zu bauen. Die Verhandlungen mit den zuständigen Stellen wurden aufgenommen. Im Jahr 1967 wurde mit den Arbeiten an der Halle begonnen, die dann durch enorme Eigenleistungen der Vereinsmitgliedern im Jahr 1970 eingeweiht werden konnte. Nach Fertigstellung der Halle wurde 1971 ein anliegendes Waldgrundstück erworben. Das gleichzeitig geplante Sportheim konnte im Januar 1972 seiner Bestimmung übergeben werden. Die Planung für die Wasch- und Umkleideräume war ebenfalls soweit, und man hoffte, dass diese bis zum Sportfest 1972 in Betrieb genommen werden könnten.

 

Sporthalle des SVR kurz vor der Fertigstellung im Jahre 1970

Sporthalle des SVR kurz vor der Fertigstellung im Jahre 1970

 


Sporfeste mit Top-Clubs

Durch die notwendige Wiederherstellung des durch einen Brand im Mai 1972 beschädigten Sportheimes verzögerte sich leider die Fertigstellung. Anfang 1973 war auch die Wohnung bezugsfertig. Die Fertigstellung der Wasch- und Umkleideräume erfolgte ebenfalls noch im Jahr 1973. Sorgen bereitete der im Laufe der Jahre in einen sehr schlechten Zustand geratene Sportplatz. Da der Platz Eigentum des Vereins und nicht der Stadt Homburg ist, gab es Schwierigkeiten mit der Sportplanungskommission. 1974 erhielten wir nach längeren Verhandlungen mit den zuständigen Stellen die Zusage der Spotplanungskommission zur Erneuerung des Spotplatzes als Rasenplatz. Der Beginn des Ausbaues erfolgte im Herbst 1974. Im gleichen Jahr wurde noch vor den Umkleidekabinen ein Parkplatz errichtet. Im Jahr 1975 feierte der Verein sein 65jähriges Bestehen, verbunden mit einer Sportwerbewoche. Dabei erfolgte die Einweihung des Rasenplatzes. Aus dem schlechtesten Sportplatz weit und breit, war der „zur Zeit beste Fußballteppich an der Saar“ (SZ vom 25. Juli 1975) geworden. Der FC Homburg spielte mit seiner Vertragspielermannschaft gegen die englische Profimannschaft Bolten Wanderers. Mehr als 3000 Zuschauer umsäumten den Reiskircher Rasenplatz. Seitdem ist es zur Tradition geworden, dass in jedem Jahr als Höhepunkt des Sportfestes ein Fußballwerbespiel zwischen zwei attraktiven Lizenzspielermannschaften stattfindet.

 

Einweihung des Rasenplatzes 1975, Traditionself SVR - Stadtrat Homburg 3 : 3

Einweihung des Rasenplatzes 1975, Traditionself SVR – Stadtrat Homburg 3 : 3

 

So waren 1976 und 1977 Borussia Neunkirchen, 1978 der 1. FC Saarbrücken und 1979 der TJZ Brünn Gegner des FC Homburg. 1980 fiel das Spiel der schlechten Witterung zum Opfer. In den folgenden Jahren bis 1984 fanden viele Zuschauer den Weg nach Reiskirchen, um sich das Saar-Derby FC Homburg gegen 1. FC Saarbrücken anzusehen. In diesen durchweg reizvollen und spannenden Partien testeten die beiden führenden Fußballclubs an der Saar vor Beginn der Saison ihre Form und ihre Neuerwerbungen. Als besonderer Leckerbissen stand 1985 das Spiel FC Homburg gegen den 1. FC Kaiserslautern auf dem Programm. 1986 und 1987 trafen das tschechische bzw. schottische Team Hart of Midlothian bzw. Dukla Prag auf die Homburger Bundesligamannschaft. 1988 bis 1991 kehrte man wieder zum altbewährten Saar-Derby zurück. 1992 spielte der 1. FC Saarbrücken in einem Intertotospiel gegen die schwedische Mannschaft Hammarby IF. In den Jahren 1993, 1994 und 1996 standen sich der FC Homburg und Borussia Neunkirchen gegenüber. 1993 konnte der SVR den Fußballfans sogar ein zweites Intertotospiel anbieten. Hier maß der FCS seine Kräfte mit Rapid Bukarest. 1995, 1997 und 1998 kam es zur Neuauflage der Begegnung FCH gegen FCS. 1999 musste das Derby wegen schlechter Witterung abgesagt werden. Im Jahr 2000 maß der FCS seine Kräfte mit dem luxemburgischen Erstligisten Grevenmacher. Insgesamt muss man jedoch leider feststellen, dass die Attraktivität des Sportfesthauptspiels und infolgedessen der Zuschauerzuspruch, unter anderem wegen des Niedergangs des FC Homburg, deutlich nachgelassen hat. Teilweise konnte dieses Manko durch das seit 1997 am Sportfest ausgetragene Saapfalz-Turnier ausgeglichen werden. Bei diesem Turnier treffen die 12 bzw. 16 spielstärksten Mannschaften der Region im Kampf um hohe Siegprämien aufeinander.

Auch nach dem 65jährigen Jubiläum ruhte man sich in baulicher Hinsicht beim SVR nicht auf den Lorbeeren aus. Bis 1980 wurden einige Projekte verwirklicht. Zunächst wurden zwei Flutlichtmasten errichtet. 1978/79 erfolgte die Neugestaltung der Sporthalle mit Glasbausteinen. 1979 die Errichtung eines vereinseigenen Kühlhauses. 1980 wurde der Innenausbau der Sporthalle durch Anbringung einer teilweisen Holzverkleidung weiter vorangetrieben, so dass das 70jährige Vereinsjubiläum mit einem Festkommers in der vollbesetzten und festlich aussehenden Sporthalle gefeiert werden konnte. In der folgenden Zeit wurde die geplante Sporthallenerweiterung durch den Bau einer Bühne bzw. eines Abstellraumes durchgeführt. Auch konnte die Flutlichtanlage durch zwei weitere Lichtmasten ergänzt werden. 1985 wurde die Holzverkleidung der Sporthalle zu Ende gebracht.

Die sportlichen Erfolge der 70er Jahre können sich ebenfalls sehen lassen. 1970 wurde eine Frauenabteilung gegründet, auf deren Programm Gymnastik und Tänze stehen. Auch im 30. Jahr ihres Bestehens wird sie noch von Gudrun Rischar geleitet. Im Spieljahr 1971/72 wurden 3 Jugendmannschaften (A-, B- und E – Jugend) Meister ihrer Staffel. Die A – Jugend erramg durch ihren 2. Platz bei den Spielen um die Kreismeisterschaft den Aufstieg in die Kreissonderklasse. Die E – Jugend wurde 1972 Stadtmeister. Die vom Verein geförderte Jugendarbeit war also vom Erfolg gekrönt. Die 2. Mannschaft holte sich in der saison 1972/73 den Meistertitel. Im Jahre 1974 stieg die 1. Mannschaft durch einen 2. Tabellenplatz wieder in die B – Klasse auf, aus der sie 1970 abgestiegen war. Im Jahr 1975 errang unsere 1. Mannschaft, nachdem sie 1973 im Endspiel an Bruchhof – Sanddorf gescheitert war, gegen den klassenhöheren SV Beeden zum zweiten Mal die Stadtmeisterschaft. In den folgenden Jahren kam sie in der Meisterschaftsrunde über einen Mittelfeldplatz nicht hinaus.
Die lang ersehnte sportliche Aufwärtsentwicklung der 1. Mannschaft nahm nach einer Zeit der Stagnation in der Spielrunde 1982/83 mit der Verpflichtung des Ex-Bundesligaprofis K.H. Vogt (besser bekannt unter dem Namen „Hexer“) als Spielertrainer seinen Anfang. In dieser und der nächsten Saison setzte sich der SVR in der Spitzengruppe, der nun so genannten Kreisliga A Höcherberg, fest und konnte am Ende jeweils den dritten Rang erreichen. Die 2. Mannschaft konnte sogar zwei Jahre hintereinander (Spielzeit 82/83 und 1983/84) die Meisterschaft feiern. Auch wurde infolge der gestiegenen Spielerzahl eine 3. Mannschaft gemeldet, die in der Kreisliga B Bexbach 1984/85 und 1985/86 eine eigene Punktrunde spielte.
Beim dritten Anlauf war es dann endlich soweit. In der Saison 1984/85 übernahm die 1. Mannschaft des SVR, unter Führung des neuen Spielertrainers S. Heib, am zweiten Spieltag die Tabellenspitze und gab sie bis zum Ende der Runde nicht mehr ab. Somit wurde dieser, bis dahin größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte, Meisterschaft (nach fast 50 Jahren) in der Kreisliga A Höcherberg und Aufstieg in die Bezirksliga Ostsaar errungen. Gerade rechtzeitig zum 75. Vereinsjubiläum im Jahr 1985, das mit einem Festkommers und einem 10 Tage währenden Festprogramm gebührend gefeiert wurde.

 

Meistermannschaft nach der Ehrung stehend v.l.n.r. Waldner, Ellenberger, Reichard, Schackmar L., Roth, Müller, Betreuer Zöllner, Bissmann, Bortscher, Bauer, Trainer Heib, Betreuer Ruffing, Lück, Welsch, Abt.-leiter Herz, kniend Schackmar R., Simon, Garden

Meistermannschaft nach der Ehrung stehend v.l.n.r. Waldner, Ellenberger, Reichard, Schackmar L., Roth, Müller, Betreuer Zöllner, Bissmann, Bortscher, Bauer, Trainer Heib, Betreuer Ruffing, Lück, Welsch, Abt.-leiter Herz, kniend Schackmar R., Simon, Garden

 

Die herausragenden sportlichen Leistungen der Aktiven bestanden vor allem in der sechsmaligen Erringung des Stadtmeistertitels (1985, 86, 92 und 94) in der Halle und (1988 und 89) auf dem Feld. Hinzu kommt 1989 der Gewinn der Meisterschaft durch die 2.Mannschaft. Von 1985 bis 1995 besaß der SVR auch eine Damenfussballmannschaft. Obwohl diese nicht an Pflichtspielen teilnahm, sondern nur Freundschafts- und Turnierspiele austrug, war sie für den Verein eine Bereicherung. Schade nur, dass sie „mangels Masse“ den Spielbetrieb einstellen mußte.

 

Damenfussballmannschaft 1989 stehend v.l.n.r. Trainer Schackmar, Heil, Lauterbach, Müller, Donauer, Therre, Pfeiffer, Gensicke, Trainer Jung, kniend v.l.n.r. Müller N., Decker, Müller L., Ferroli, Höchst

Damenfussballmannschaft 1989 stehend v.l.n.r. Trainer Schackmar, Heil, Lauterbach, Müller, Donauer, Therre, Pfeiffer, Gensicke, Trainer Jung, kniend v.l.n.r. Müller N., Decker, Müller L., Ferroli, Höchst

 

Das Aushängeschild des Vereins sind zweifelsohne die Aktiven, im besonderen die 1. Mannschaft. So unterstützt auch ein 1984 gegründerter Förderverein speziell ihre Belange. Keineswegs jedoch dürfen die z. T. überragenden Erfolge und Leistungen anderer Abteilungen des Vereins vergessen werden. Dies trift in erster Linie auf die AH-, Jugend- und Wanderabteilung zu.
Die Sparte „Alte Herren“ verzeichnet unter der Leitung von Lothar Roos seit Jahren einen sportlichen Aufwärtstrend und hat sich mittlerweile zum Schrecken mancher Nachbarvereine und zu einer der erfolgreichsten AH – Abteilungen im Stadtgebiet gemausert. Jeweils in der Halle erreichte die AH – 32 von 1997 – 1999 die Stadtmeisterschaft, die AH – 40 1994 die Ostsaarmeisterschaft und 1999 den Stadtmeistertitel.

 

Stadtmeister 1.M 1989 stehend v.l.n.r. Stadtverbandspräsident Kopper, Stadtverbandsabteilungsleiter Stein, Loev, Yoltag, Schackmar, Donauer, Lenz, Lauterbach, Trainer Gerwald, Betreuer Donauer, kniend Neuhäuser, Kirsch,Akyol, Reichhart, Eilts, Duppe,

Stadtmeister 1.M 1989 stehend v.l.n.r. Stadtverbandspräsident Kopper, Stadtverbandsabteilungsleiter Stein, Loev, Yoltag, Schackmar, Donauer, Lenz, Lauterbach, Trainer Gerwald, Betreuer Donauer, kniend Neuhäuser, Kirsch, Akyol, Reichhart, Eilts, Duppe

 

Die Jugendabteilung, lange Jahre von Mannfred Ecker geführt, hatte ihr „goldenes Jahrzehnt“ in den 80iger Jahren. Sie war zeitweise die zahlenmäßig größte und (nach dem FC Homburg) die erfolgreichste Jugendabteilung im Stadtgebiet. Eine Vielzahl von Meisterschaften aller Art (Gruppen-, Hallen-, Stadt-, Kreis- und sogar 2 Saarlandmeisterschaften) legt Zeugnis davon ab. Die A – Jugend gehörte unter Trainer Dr. Georg Kleemann insgesamt 4 Spielrunden der Verbandsliga, der höchsten saarländischen Klasse, an.

 

A-Jugend 1983/84 - Aufstieg in die Verbandsliga, stehend v.l.n.r. Jugendleiter Ecker, Wenkemann, Welsch, Seichter, Lucan, Roth, Bortscher, Riefer, Trainer Kleemann, kniend, Kahlert, Donauer, Skwara, Weidmann, Bissmann, Glutting

A-Jugend 1983/84 – Aufstieg in die Verbandsliga, stehend v.l.n.r. Jugendleiter Ecker, Wenkemann, Welsch, Seichter, Lucan, Roth, Bortscher, Riefer, Trainer Kleemann, kniend, Kahlert, Donauer, Skwara, Weidmann, Bissmann, Glutting

 

Über den sportlichen Bereich hinaus wird in Reiskirchen einiges für die Jugendlichen getan (Mannschaftsfeste, Jugendtage etc.), was auch eine kleine Auswahl der Zielorte von durchgeführten Fahrten verdeutlicht: Rambouillet (bei Paris), Nantes, La Baule, Vigneux, Cagliari (Sardinien), Becs (Ungarn), Kitzbühel, Amsterdam, Zwolle (Niederlande) usw.
Nach einigen schwächeren Jahren gelang es der Jugendabteilung seit Mitte der 90er Jahre, unter der Leitung der Jugendleiterin Michaela Kewerkopf und ihres Mannes Hartwig, wieder an alte, glorreiche Zeiten anzuknüpfen. Davon Zeignis legen eine Vielzahl von Meisterschaften und Turniersiegen (unter anderem der E – Jugend beim internationalen Turnier 1998 und 1999 in Metz) ab, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde. Stellvertretend für viele Erfolge sei hier nur der Aufstieg der A – Jugend in die Verbandsliga genannt. Jedes Jahr bereiten sich fast 9 Jugendmannschaften mit unter bis zu 140 Jugendspielern in Schönau/Pfalz auf die neue Saison vor. Unterstützt wird dieses Vorhaben vom speziell dafür 1993 gegründeten Jugendförderverein. Die Qualität der Jugendabteilung ist mittlerweile wieder zum Hoffnungsträger des SVR geworden.
Sehr viel zum Renommee des SVR beigetragen hat das Internationale A – Jugendturnier, das von 1984 bis 1996 jeweils zu Ostern, insgesamt elfmal, veranstaltet wurde. Darüber hinaus organisierte der Verein von 1987 bis 1991 das internationale A – Jugend Hallenfussballturnier um den Karlsberg Supercup.
Das Osterturnier war ein überregional bekanntes Jugendfussballereignis in Südwestdeutschland. Man kann sogar mit Fug und Recht behaupten, dass es seinesgleichen in der Bundesrepublik suchte. Dies beweist die Teilnahme von renommierten in- und ausländischen Mannschaften. Die Liste der Vereine, die bei beiden Großturnieren teilnahm, beinhaltet Topmannschaften des deutschen und europäischen Fussballs: Bayern München, 1.FC. Köln, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, Bayer Leverkusen, Schalke 04, Hamburger SV, Karlsruher SC, 1.FC. K`lautern, Dynamo Dresden, Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven, Dinamo Tiflis, Spartak Moskau, CSFR – U18 Nationalmannschaft, Honved Budabest, Norwich City, Queens Park Ranchers, Real San Sebastian, Fenerbahce Istambul, IFK Göteborg usw. Insgesamt haben sich bisher Teams aus 18 verschiedenen Ländern am Osterturnier beteidigt, das somit auch grenzüberschreitende Kontakte förderte. So befand sich im Herbst 1989 eine SVR Delegation auf großer Fahrt. Als Gäste von Dinamo Tiflis besuchte man die Sowjetunion (Georgien, Moskau usw.) und nahm von dieser Fahrt unvergeßliche Eindrücke mit nach Hause.

 

Unsere Delegation im Dinamostadion, Tiflis

Unsere Delegation im Dinamostadion, Tiflis

 

Aufgrund des enormen organisatorischen und finaziellen Aufwandes, der nur durch Sponsoren abgedeckt werden kann, war es für den Verein nicht mehr möglich, diese Topveranstaltung weiterzuführen. Nach 3 Jahren Pause meldete sich der SVR jedoch als Organisator eines Jugendfussballturnieres zurück. Seit 1999 richtet man zusammen mit dem 1. FC. Saarbrücken im Sommer den internationalen Praktiker U – 18 Cup aus, der vom FCS initiiert wurde. Von der bekannten Baumarktkette gesponsert, scheint das Turnier die folgenden Jahre gesichert zu sein.
Der Nachwuchs der europäischen Weltelite kann also weiterhin in Reiskirchen bestaunt werden.

 


Gründung Wanderabteilung 1980

Seit 1980 ist der SVR um eine Sparte reicher. In diesem Jahr wurde eine Wanderabteilung gegründet, die seit 1988 von W. Jung in seiner Funktion als Wanderwart geführt wird. Der Wanderabteilung ist es gelungen, dem Verein neue Mitglieder zu erschliesen. Sie leistet auch ihren Beitrag dazu, um den Namen des Vereins über die engeren Grenzen der Region bekannt zu machen.
Einen Höhepunkt in den Vereinsveranstaltungen bildeten die von 1982 bis 1998 stattfindenden inernationalen Volkswanderungen (IVV), die von der Wanderabteilung mit großem Erfolg durchgeführt wurden. Leider war die 19. IVV im August 1998 auch die letzte, da die Wanderabteilung,
mangels Nachwuchses, eine Großveranstaltung dieser Art nicht mehr durchführen kann (mehr als 3000 Teilnehmer, darunter viele Franzosen und Amerikaner).

 

Wanderabteilung im Jahre 1987 hinten v.l.n.r. Albin Brass, Hugo Brass, Werner Brass, Alfred Kaspari, Karl Ecker, Maria Matheis, Martin Matheis, Renate Rebold, Rosemarie Brass, Brigitte Brass, Brigitte Fried, Mitte v.l.n.r. Elisabeth Ecker, Roswitha Brass, Werner End, sitzend v.l.n.r. Günter Rebold, Edmund Rebold, Waldemar Jung, Inge Ende, Luzie Rebold

Wanderabteilung im Jahre 1987 hinten v.l.n.r. Albin Brass, Hugo Brass, Werner Brass, Alfred Kaspari, Karl Ecker, Maria Matheis, Martin Matheis, Renate Rebold, Rosemarie Brass, Brigitte Brass, Brigitte Fried, Mitte v.l.n.r. Elisabeth Ecker, Roswitha Brass, Werner End, sitzend v.l.n.r. Günter Rebold, Edmund Rebold, Waldemar Jung, Inge Ende, Luzie Rebold

 

1983 ging für den SVR die seit 1977 andauernde „Ära Rebold“ zu Ende. Unter der Federführung von Edgar Rebold wurde der von Mannfred Latschar bereits 1976 eingeschlagene mühsame Weg der finanziellen Konsolidierung des Vereins kontinuierlich fortgeführt. Nachfolgering Rebolds wurde Gudrun Rischar, die als erste Frau bis 1984 an der Spitze des SVR stand. Von 1984 – 1986 leitete Herbert Kirsch die Vereinsgeschicke. 1986 erklärte sich der sehr verdienstvolle Ex-Vorsitzende Mannfred Latschar noch einmal bereit, das Ruder für eine Amtsperiode zu übernehmen. Seit Oktober 1986 verfügt der SVR über eine neue Satzung. Wesentliche Änderungen sind die Einführung eine geschäftsführenden Vorstandes, eines Geschäftsführers und eunes 3. Vorsitzenden. Im Januar 1989 war es dann soweit. Mit der Wahl von Mannfred Ecker zum 1. Vorsitzenden erfolgte gleichzeitig ein Generationswechsel an der Spitze des Vereines. Mannfred Ecker führte den Verein auch noch im Jahre des 90jährigen Jubiläums und kann somit auf die längste zusammenhängende Amtszeit eines 1.Vorsitzenden seit Bestehen des Vereins zurückblicken.

 

Die Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen wurden nach dem 75jährigen Vereinsjubiläum kontinuierlich weitergeführt. An dieser Stelle wären die Neuerrichtungen eines Erdwalls mit Ballfangzaun, die Renovierung der Umkleideräume, die komplette Neumöblierung von Sportheim und Sporthalle, die Errichtung einer neuen Theke und Kühlzelle in der Sporthalle sowie eines überdachten Außenverkaufsstandes vor der Sporthalle, der Kanalanschluss, das Ersetzen der Heizungsanlage etc. zu nennen. Ohne Zweifel war jedoch das herausragende Ereignis der 80er Jahre, die Fertigstellung des neuen Hartplatzes, der1988 nach mehrjährigen Verhandlungen eingeweiht wurde.

 


Bau des Hartplatzes

Hinzu kam die Erstellung der Spielfeldeingrenzung und die Installierung der Flutlichtanlage. Auch nach dem 80jährigen Jubiläum gelang es, die Substanz der Vereinsanlage zu erhalten. So konnten die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten an Dach und Fassade der Sporthalle sowie der Toilettenanlage durchgeführt werden. In den letzten Jahren wurde die sportliche und wirtschaftliche Infrastruktur des Vereins noch einmal entscheident verbessert. 1997/98 wurde der Anbau einer Toiletten- und Umkleideanlage an die Sporthalle fertig gestellt. Die Warmwasserversorgung des Kabinentrakts erfolgt nun durch eine Solaranlage.
Die Stadt Homburg errichtete 1997 einen Bolz- und Spielplatz auf dem Gelände des SVR. Der Gaststättenvorplatz wurde gepflastert, ein Spielplatz vor der Sporthalle angelegt, der „Hawwerkaschde“ (die ursprüngliche Vereinskneipe) saniert. Der Anbau eines Nebenraumes der Gastwirtschaft wurde im Jahr 2000 fertig gestellt.

Die erwähnten Baumaßnahmen waren nur möglich durch die großzügige finanzielle Unterstützung seitens der zuständigen Stellen (Stadt Homburg, Sportplanungskommission usw.).
Der Verein hat zur Zeit ca. 600 Mitglieder, wobei der Anteil der Frauen durch die Gründung einer Jazz-Gymnastik-Abteilung im Jahr 1990 gesteigert werden konnte.

 


 

Seit dem Jahr 1995 kann unser Sportverein auf einen stetigen Aufstieg im sportlichen Bereich zurück blicken. In der Spielsaison 1995/96 wurde unter Spielertrainer S. Schneider die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost eingefahren. In dieser Landesliga Nordost wurde in der Spielzeit 1999/2000 unter Spielertrainer J. Hauser die Vizemeisterschaft ( nach 24 Spielen infolge ohne Niederlage ) errungen.
In der letzten Saison, in der wiederum eine dritte Mannschaft gemeldet wurde, dann der absolute Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des SVR. Unter Spielertrainer M. Emich galt die 1. Mannschaft von Beginn an zum Meisterschaftsfavoriten. Mit Erringung des inoffiziellen Herbstmeistertitels konnten die Hoffnungen erfüllt werden. Die beeindruckende Serie ohne Niederlage ging jedoch nach 425 Tagen im ersten Rückrundenspiel zu Ende. Der Aufstieg in die Verbandsliga Saar wurde in einem Herzschlagfinale, zwischen dem damaligen Tabellenführer FC Limbach und unserer Mannschaft, am letzten Spieltag entschieden. Vor fast 2000 Zuschauern setzte sich unser Team am Ende mit 3 : 2 Toren durch.

Auch im Jugendbereich gab es in der jüngsten Vergangenheit große Erfolge zu vermelden. Unsere A und B – Jugend gewann in der abgelaufenen Saison z.B. die Gruppen-, Stadt- und Kreismeisterschaften in der Halle. Stellvertretend für alle Meistertitel in der Spielzeit 2001/02 sei hier der Titel der B – Jugend in der Bezirksliga Nordost zu nennen.
Nach Beendigung der Qualifikationsrunden schafften die A- und B-Jugend den Aufstieg in die höchste Saarländische Klasse, die Verbandsliga.

 

Die B - Jugend bei der Meisterschaftsfeier

Die B – Jugend bei der Meisterschaftsfeier