„Liebe Herausforderungen“
Etwas früher als ursprünglich geplant hat der SV Reiskirchen einen neuen Trainer präsentiert. Frank Kiefer hätte eigentlich erst zur Winterpause einsteigen sollen. Nun stieg er schon vor zweieinhalb Wochen ein, um etwas bewegen zu können.
Herr Kiefer, zum Einstieg eine etwas provokante Frage: Ist es nicht eine dankbare Aufgabe, beim Tabellenletzten anzuheuern? Denn schließlich kann es nur aufwärts gehen.
Frank Kiefer: Unrecht haben Sie damit sicher nicht. Auf alle Fälle ist es eine Herausforderung und ich liebe Herausforderungen. Das macht auf alle Fälle mehr Spaß als eine Mannschaft aus dem Mittelfeld zu übernehmen, wo weder nach vorne noch nach hinten was geht.
Ursprünglich hätten Sie die Mannschaft ja erst zur Wintervorbereitung übernehmen sollen.
Kiefer: Das war eigentlich so geplant. Nachdem mich der Spielausschussvorsitzende Ralph Schmeißner angerufen hatte, habe ich mir die Mannschaft Ende September in Blieskastel erstmals angeschaut. Da wollten wir eigentlich in der Winterpause einen sanften Übergang machen, damit ich die Mannschaft auch besser kennenlernen kann. Nach den schlechten Ergebnissen habe ich mich dann bereit erklärt, eben früher anzufangen und habe beim 3:1 über Rubenheim erstmals an der Linie gestanden.
Zwei Spiele haben Sie in diesem Jahr noch zu absolvieren. Auf dem Papier gibt es weder in Bildstock noch gegen Beeden was zu holen.
Kiefer: Daher war es sehr wichtig, dass wir gegen Rubenheim einen Dreier gelandet haben. Dann haben wir in Kirrberg knapp 0:1 verloren, nun geht‘s gegen Bildstock und Beeden, das sind der Zweite, Dritte und Vierte. Wir würden jetzt nicht in Unruhe verfallen, wenn wir aus den drei Partien keine Punkte holen. Trotzdem wollen wir schon in einem der beiden letzten Spiele einen Dreier landen. Grundsätzlich haben wir dann die dicken Brocken erst mal weg und können gegen Mannschaften aus dem Mittelfeld Punkte einfahren.
In den letzten beiden Spielen haben die zwei eingesetzten A-Jugendspieler von sich reden gemacht. Kommt da im Winter noch mehr?
Kiefer: Visar Kalludra und Ibrahim Zeini machen das wirklich sehr gut. Sie sind nicht nur Ergänzungen, sondern schon echte Leistungsträger in der Mannschaft. Ich konnte mir bis jetzt noch keinen umfassenden Überblick machen, weiß aber zumindest von einem weiteren A-Jugendlichen, der im Winter dazustoßen soll.
Quelle: http://www.fupa.net/berichte/liebe-herausforderungen-599867.html
Abstiegsfrage: Bis zu vier Teams kann es erwischen
In Sachen Meisterschaft droht aufgrund der souveränen Vorstellung des FSV Jägersburg II die Langeweile. Was jedoch den Abstieg betrifft, so ist in diesem Jahr endlich mal wieder Spannung angesagt. Gleich mehrere Vereine zittern.
Seit Einführung der Landesliga Ost in der Saison 2012/13 ist außer dem Tabellenletzten, der satzungsgemäß absteigen muss, nie eine zweite Mannschaft abgestiegen. Im letzten Jahr gab es dann noch nicht einmal einen sportlichen Absteiger. Denn Borussia Neunkirchen II hatte kurz vor Rundenbeginn seine Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen und stand damit schon vor dem ersten Spieltag als Absteiger fest. Die SG Gersheim-Niedergailbach landete als Tabellenletzter auf Platz 15, blieb aber in der Liga.
Da der Tabellenletzte sich den den letzten Jahren auch schon vorzeitig abzeichnete, hielt sich die Spannung in engen Grenzen. Das ist in diesem Jahr nicht so. Zum einen liegen die letzten vier Mannschaften gerade einmal vier Punkte auseinander. Zum anderen ist davon auszugehen, dass in dieser Saison nicht nur der Letzte runtergehen muss. Gehen wir mal vom Extremfall aus: In der Verbandsliga Nordost stehen mit Hangard und Rentrisch zwei Mannschaften am Tabellenende, die der Landesliga Ost zugeordnet sind. Nicht zu vergessen: der SV St. Ingbert, der seine Verbandsligamannschaft kurz vor Rundenbeginn zurückzog. „Wir wollen in der kommenden Saison mit mindestens einer Mannschaft wieder einsteigen. Mit der Kaderplanung werden wir in der Winterpause beginnen”, erklärte Michael Graf, der neue 1. Vorsitzende des SV St. Ingbert, gegenüber dem Saar.Amateur. Aus der Bezirksliga Neunkirchen ist nach derzeitigem Stand kein Aufsteiger zu erwarten. Mit dem Meister der Bezirksliga Homburg (derzeit Walsheim) käme dann eine vierte Mannschaft hinzu. Würde sich auch der Bezirksligazweite (derzeit Reinheim) in der Relegation durchsetzen, hätten wir maximal fünf neue Teams in der Liga. Wenn nur der Meister in die Verbandsliga aufsteigt und der Zweite im Aufstiegsspiel scheitert, müssten demzufolge vier Mannschaften absteigen.
Zugegeben, es müsste schon ganz dicke kommen, damit dieses Szenario eintritt. Die Konstellation in der Karlsberg-Liga gibt das derzeit nicht her. Aber völlig ausgeschlossen ist es auch nicht. Das sorgt für Spannung im Tabellenkeller und auch für eine gewisse Nervosität. Mit der SG Gerseheim-Niedergailbach, dem SV Genclerbirligi Homburg und zuletzt dem SV Reiskirchen haben bereits alle drei Teams aus dem unteren Tabellendrittel einen Trainierwechsel vollzogen.